Rathaus in Oldenburg

Einzig realistischer Weg ist eine Umgehungstrasse für den gesamten Bahnverkehr

Die Stellungnahme der Wirtschaftsverbände (NWZ vom 04.04.2017) zeugt von Unkenntnis sowohl der Pläne der Bahn für den Ausbau der Stadtstrecke als auch der Position des Rates in dieser Frage. Es geht nicht um ein einseitiges Setzen auf die Umfahrung und eine dadurch angeblich drohende „Verzögerung“, sondern darum, eine für Oldenburg verheerende Entwicklung, die nicht mehr zu revidieren wäre zu verhindern.

Der von der Bahn geplante Ausbau der Stadtstrecke bedeutet eine irreversible Zerstörung des Stadtbildes, eine massive Einschränkung der Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner, Lärmbelästigung für Tausende, eine Zerstörung von ökologisch wertvoller Landschaft, zusätzliche Erschütterungen und erschwerte Rettungswege bei Unfällen sowie eine jahrelange erhebliche Behinderung des Verkehrs in der gesamten Stadt während der Bauphase. Gegen diese inakzeptablen Folgen, die auch nicht im Sinne der Oldenburger Wirtschaft sein können, richten sich die Einwendungen der Stadt, die die Vorzugswürdigkeit einer Umfahrung herausstellen. Mit einer Verzögerung hat das nichts  zu tun, denn neben der Stadt hat auch eine erhebliche Zahl von Bürgerinnen und Bürgern Einwände erhoben.

Es ist naiv zu glauben, dass es nach dem massiven Zerstörungswerk eines Ausbaus der Stadtstrecke als „nächsten Schritt“ noch eine Güterumfahrung geben könnte, die aber auch von den Wirtschaftsverbänden als notwendig bezeichnet wird. Der einzig realistische Weg ist eine Umgehungstrasse sowohl für den Personen- aus auch für den Güterverkehr. Dies hätte große verkehrstechnische und stadtplanerische Vorteile für die Stadt, da die Probleme an den innerstädtischen Bahnübergängen wegfallen würden und an der bisherigen Stadtstrecke viel Fläche frei werden würde, die man sinnvoll nutzen könnte. Deshalb ist die Stadt mit ihrer eingeschlagenen Strategie auf dem richtigen Weg.


Mitteilung vom: 05.04.2017
Jonas Christopher Höpken
Ratsherr Gruppe Die Linke/Piratenpartei