Presse in Oldenburg

 

Presseerklärung                                                                                             18.07.2022

 

 Die aktuellen  Anmeldezahlen zu den verschiedenen weiterführenden Schulen haben es wieder einmal belegt: Das dreigliedrige Schulsystem ist an sein Ende gekommen. 580 Schülerinnen und Schüler haben sich zu den Gymnasien angemeldet, 519 zu den Gesamtschulen und nur 210 an die Oberschulen. Wie schon in den Vorjahren standen nicht ausreichend Gesamtschulplätze zur Verfügung. Mehr als 100 Gesamtschulwünsche wurden nicht berücksichtigt, weil nicht genug Gesamtschulplätze vorhanden sind.

 

Diese Zahlen begründen nicht nur die Notwendigkeit recht schnell eine vierte IGS zu schaffen. Diese Entwicklung zeigt auf, dass die Oberschulen immer mehr zu einer Restschule geworden sind, der man nur  zugehört, wenn man schulisch versagt hat. So sehr sich auch die Oberschulen durch ihre verdienstvolle pädagogische Arbeit bemühen, eine solche Stigmatisierung zu vermeiden, sie wird unweigerlich eintreten, wenn eine Schulform entsteht, die für die leistungsschwächeren  16 %  der Schülerinnen und Schüler vorgehalten wird. Richtig ist es deshalb, die Oberschulen abzuschaffen, so dass wir dann nur noch Schülerinnen und Schüler hätten, die entweder zum Gymnasium oder zur IGS gehen.

 

Die bisherigen Schülerinnen und Schüler, die bislang die Oberschule besuchen, könnten an der IGS viel besser gefördert werden, ihre Lernmotivation würde nicht mehr leiden, weil sie dann zu einer Schule der Vielen gehören würden und nicht mehr auf dem schulpolitischen Abstellgleis ständen.

 

Die Stadt Oldenburg sollte sich dieser Erkenntnis folgend dazu übergehen, die vorhandenen Oberschulen auslaufen zu lassen und nach und nach in Integrierte Gesamtschulen umzuwandeln.

Die Integrierte Gesamtschule vermittelt ihren Schülerinnen und Schülern nach § 12 des Nds. Schulgesetzes eine grundlegende, erweiterte oder breite und vertiefte Allgemeinbildung und ermöglicht ihnen eine individuelle Schwerpunktbildung entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit und ihren Neigungen. Die Orientierung auf die berufliche Bildung ist in ihrem pädagogischen Konzept integriert. An ihr werden  Schülerinnen und Schüler des 5. bis 13. Schuljahrgangs unterrichtet. An ihr können alle Abschlüsse erworben werden.

 

Hans-Henning Adler

Pressesprecher der Fraktion DIE LINKE.