Presse in Oldenburg

Presseerklärung Gruppe Die Linke/Piratenpartei

 

 

Einkommensschwache und Obdachlose von Krise besonders hart getroffen

 

Die Corona-Krise trifft nicht alle Menschen gleich, sondern sozial benachteiligte Menschen sind besonders hart betroffen, insbesondere Obdachlose, einkommensschwache Menschen, Menschen mit geringer Rente und Menschen mit Transfereinkommen. Unsere Befürchtung ist, dass die Krise zuerst die sozial Benachteiligten besonders hart trifft und dann schrittweise nach oben wirksam wird. Wenn wir nicht die Ärmsten verstärkt in den Blick nehmen und ihre Versorgung sicherstellen, besteht im Übrigen die Gefahr, dass Menschen aus dieser Gruppe notwendige Sicherungen außer acht lassen und damit auch andere gefährden. Daher besteht aus Sicht der Gruppe Die Linke/Piratenpartei hier besonderer Handlungsbedarf.

 

Viele Angebote, auf die die sozial Benachteiligten materiell angewiesen sind, gibt es derzeit gar nicht oder nur eingeschränkt, so dass die Versorgung dieser Menschen besonders gefährdet ist. Im Tagesaufenthalt Ehnernstraße findet nur noch eine begrenzte Vergabe von Essensmarken statt, der Betrieb der Bahnhofsmission ist stark eingeschränkt und bietet kein Essen mehr an, die Ausgabestelle der Tafel ist geschlossen. Dankenswerterweise werden ältere und kranke Menschen weiterhin durch die Tafel beliefert, Obdachlose können sich in der Bahnhofsmission zumindest aufhalten und haben im Tagesaufenthalt die Möglichkeit zu essen und zu duschen. Dieses wichtige, aber ausgedünnte Angebot reicht über einen längeren Zeitraum nicht aus. Die große ehrenamtliche Hilfsbereitschaft vieler engagierter Oldenburgerinnen und Oldenburger ist nicht hoch genug einzuschätzen; doch dies ersetzt nicht die Verantwortung der Stadt Oldenburg.

 

Wir schlagen vor, einen zentralen Punkt zu schaffen, an den die bedürftigen Menschen essen und trinken sowie ihrer Hygiene nachkommen können. Zu prüfen wäre z.B., ob der Campingplatz am Flötenteich für die nächsten Wochen für Obdachlose geöffnet werden könnte; dort gäbe es neben sanitären Einrichtungen die Möglichkeit zum Angebot von warmen Mahlzeiten und gesundheitlicher Unterstützung. Wünschenswert wäre es zudem, mit Kirchengemeinden Absprache zu treffen, ob sie als Anlaufstelle der Versorgung zur Verfügung stehen können. Zu prüfen wäre außerdem, inwiefern Schulkinder aus einkommensschwachen Familien, die sich die für E-Learning nötigen Geräte nicht leisten können, derzeit vom Lernen ausgeschlossen sind und daher eine besondere Hilfe benötigen.

 

Für die Gruppe Die Linke/Piratenpartei

Ratsherr Jonas Christopher Höpken