Rathaus in Oldenburg

 

Herrn Oberbürgermeister

Jürgen Krogmann

Altes Rathaus / Markt 1

26122 Oldenburg

  

Kulturausschuss am 15.09.2015

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Frau Cordes,

sehr geehrte Frau Vorsitzende Dr. Niewerth-Baumann ,                     Oldenburg, 10.09.2015

  

Beschlussvorschlag und Begründung zum Antrag:

 Gestaltung der Hindenburgstraße als Gedenk- und Erinnerungsort

  

Beschlussvorschlag:

 Die Verwaltung wird beauftragt ein Konzept für einen sog. Informationsweg in der Hindenburgstraße bis Mitte 2016 dem Kulturausschuss vorzulegen. Die Installation folgt einem künstlerisch gestalteten Gesamtkonzept, enthält Fotos und Texte über die Biografie Hindenburgs. Im thematischen Mittelpunkt des Entwurfs wird die zentrale Rolle Hindenburgs bei der Zerstörung der Weimarer Republik und der Machtergreifung der Nationalsozialisten spielen.

 Begründung:

 Auf der Ratssitzung am 29.06.2015 wurde von einem großen Teil der Ratsmitglieder die Beibehaltung des Straßennamen „Hindenburgstraße“ mit dem Standpunkt begründet, die Erinnerung an Hindenburg sollte wach gehalten werden. In einigen anderen deutschen Städten führten die Debatten um das veränderte Geschichtsbild Hindenburgs ebenfalls zur Beibehaltung der Straßennamen. Als politischer Kompromiss wurde mehrfach die Anbringung von Informationstafeln oder darüber hinaus gehende Lösungen vereinbart. So hat beispielsweise Bad Tölz auf Initiative des dortigen Bürgermeisters Josef Janker (CSU) einen künstlerisch gestalteten Informationsweg über den ehemaligen Reichspräsidenten in diesem Jahr eröffnet.

 Unsere Ratsgruppe hält einen über die Anbringung einer Informationstafel hinausgehendes Konzept für die Hindenburgstraße für notwendig. Aufgrund Hindenburgs herausragender Rolle in der größten Tragödie der deutschen Geschichte, als ein Totengräber der Demokratie, halten wir einen Informationsweg in der Größenordnung wie in Bad Tölz als Mahnmal für Demokratie und Menschenrechte als eine angemessene Lösung. Die Hindenburgstraße bietet in zentraler Lage die räumlichen Voraussetzungen für eine derartige Installation, die Passant_innen und Besucher_innen immer wieder dazu einlädt, über die Brüche in der deutschen Geschichte nachzudenken.

  

Mit freundlichen Grüßen

 Jan-Martin Meyer, Dr. Jens Ilse

 

DIE LINKE. / Piratenpartei