Rathaus in Oldenburg

  

Sehr geehrte Frau Stadträtin Sachse, 

die Gruppe Die LINKE./ Piratenpartei beantragt zur Schulausschusssitzung am 4.05.2021 folgenden Tagesordnungspunkt: 

AUSBILDUNGSPLÄTZE IM DUALEN SYSTEM 2021 

aufzunehmen.

 Wir bitten die Verwaltung unter diesem Tagesordnungspunkt um einen Bericht über die Situation im Bereich des Übergangs Schule Beruf, ob sich die Situation aus dem letzten Jahr wiederholt, dass eine signifikant große Gruppe von Jugendlichen, die die Schule beendet, keinen betrieblichen Ausbildungsplatz bekommt bzw. diesen gar nicht nachfragt.

 Wir stellen dazu die Frage – wenn sich die Probleme auch in Oldenburg so darstellen – in welchen Bereichen werden aktuell weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen?

 Führt diese Entwicklung – wie im letzten Jahr – dazu, dass weniger Fachklassen und dafür umso mehr Vollzeitklassen in den Berufsbildenden Schulen eingerichtet werden müssen?

Die Jugendlichen, die im letzten Jahr ohne einen Ausbildungsvertrag in eine Vollzeitklasse in eine BBS gegangen sind, vergrößern in diesem Jahr die Anzahl derjenigen, die einen Ausbildungsplatz nachfragen. Welche Perspektiven bietet die Stadt Oldenburg diesen Jugendlichen, wenn es nicht genügend Ausbildungsplätze gibt? 

Sollten sich die Erfahrungen aus dem letzten Jahr wiederholen und es deutlich weniger Ausbildungsplätze geben, fordern wir die Verwaltung im Sinne dieses Antrages auf, über das Beteiligungsmanagement auf alle Unternehmen Einfluss zu nehmen deutlich mehr Ausbildungsplätze über den eigenen Bedarf hinaus anzubieten.

Begründung:

Der Einstieg in eine Berufsausbildung nach dem Schulabschluss ist für die meisten Jugendlichen ein entscheidender Schritt für ihre weitere Lebensplanung. Viele Anstrengungen in den allgemeinbildenden Schulen sind auf dieses Ziel ausgerichtet. Voraussetzung für einen gelingenden Übergang Schule-Beruf sind ausreichende Kenntnisse über die Berufsausbildung und die Formen und Inhalte der betrieblichen Ausbildung. Ein wichtiges Element sind dabei betriebliche Praktika. Hinzu kommt selbstverständlich, dass genügend Ausbildungsplätze in den von den Jugendlichen gewünschten Berufen angeboten werden.

Coronabedingt gab es im letzten Jahr einen deutlichen Rückgang an Praktikumsplätzen und an Angeboten für Ausbildungsplätze. Das führte zu einer erheblichen Zunahme an schulischen Einstiegsqualifizierungen in den Berufsbildenden Schulen.

Perspektiven ergeben sich aus dieser Entwicklung nur unzureichend.

Betriebe klagen, dass sie den zukünftigen Bedarf an qualifizierten Fachkräften nur unzureichend decken können. Aus diesem Interesse heraus sind die Betriebe aufgefordert, entsprechende Ausbildungsplätze anzubieten. Wenn das aus coronabedingten Gründen erschwert wird, müssen aus dem beidseitigen Interesse (Jugendliche und Betriebe) andere Anbieter übergangsweise einspringen.

  

Mit freundlichem Gruß

Manfred Klöpper

 Ratsherr