DIE LINKE. Oldenburg

 

Innenstadtkern: Ansatz von OB Krogmann greift zur kurz - Fußgängerzone auch als Ort nicht kommerzieller sozialer Begegnung gestalten

Vorschlag: Von der Stadt koordinierte Online-Plattform für Innenstadtgeschäfte

 

Das formulierte Ziel von Oberbürgermeister Krogmann, ausschließlich Handel und Gastronomie als Kern der Innenstadt zu definieren und retten zu wollen (vgl. NWZ vom 11.02.2021), greift zu kurz. Eine Zukunft als belebter Ort hat die Oldenburger Fußgängerzone nur, wenn sie sich auch für nicht kommerzielle Projekte sozialer und kultureller Art öffnet. Der Bedeutungsverlust des rein stationären Einzelhandels zugunsten des Online-Handels ist - unabhängig von Corona - ein langfristiger Trend, den man nicht stoppen, aber gestalten kann. Damit muss jetzt begonnen werden.

 

Zwar ist es richtig, dass in der gegenwärtigen Pandemie-Situation massive finanzielle Unterstützung von Bund und Land an Handel und Gastronomie fließen müssen; das löst aber den langfristigen Trend nicht auf. Zum einen muss es eine stärkere Verknüpfung von lokalem Einzelhandel und Online-Einkauf geben; hierfür sollte die Stadt gemeinsam mit dem Handel eine Plattform entwickeln. Zum anderen muss die Zielsetzung sein, die Innenstadt nicht nur als Ort des Konsums zu definieren, sondern stärker als Ort der auch nicht kommerziellen sozialen Begegnung zu gestalten. Dazu gehört in der Fußgängerzone Raum für soziale und ökologische Initiativen, für alternative Kultur sowie für Begegnung ohne Konsumzwang zu schaffen. Dafür muss jetzt ein Konzept erarbeitet und innerhalb der nächsten Jahre umgesetzt werden.

 

 

 

Jonas Christopher Höpken

Ratsherr Gruppe Die Linke./Piratenpartei