DIE LINKE. Oldenburg

Presseerklärung 25.03.2022

 

 

11.04.2022

Die sportlichen Erfolge des VfB haben die Idee eines neuen Stadions wieder ins Gespräch gebracht. Der Aufstieg in die 3. Liga ist greifbar nahe. Oldenburg hat nach seiner Größe und nach seinem Umfeld durchaus das Potential für ein gut gefülltes Fußballstadion. Das beweist auch die Geschichte des VfB an seinem früheren Standort.

Der Oberbürgermeister hat das Problem aber jetzt einfach dem Stadtrat vor die Füße geworfen. Er soll entscheiden, ob sich die Stadt ein neues Stadion leisten wolle.

Klarzustellen ist zunächst, dass eine städtische Beteiligung aus dem Haushalt niemals zu Lasten der Sportförderung für andere Vereine gehen darf. Bei einem neuen VfB-Stadion für Spiele in der 3. Liga geht es um Profi-Fußball. Irgendwelche Zuschüsse wären deshalb immer als Wirtschaftsförderung und nicht als Sportförderung einzuordnen.

Die Stadt hatte dazu schon einmal eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die von dem Frankfurter Planungsbüro Albert Speer & Partner erstellt worden war. Nach dieser Studie könnte das neue Stadion für 10.000 Besucher auf dem Gelände zwischen Weser-Ems-Halle und Maastricher Straße entstehen. Das Grundstück gehört der Stadt. Baukosten waren damals mit 19 Mio. € geschätzt worden. Die Gutachter hatten dann noch Kosten für Parkanlagen einschließlich Parkhaus in Höhe von 12 Mio. € angesetzt. Diese Position ließe sich durch Verzicht auf ein Parkhaus und gleichzeitige Nutzung der Parkplätze der Weser-Ems-Halle sicherlich reduzieren. Andererseits müssten inzwischen gestiegene Baukosten berücksichtigt werden. Insgesamt dürften einschließlich Außenanlagen Kosten in Höhe von rund 30 Mio. € zu berechnen sein.

Ein so hoher Betrag kann nicht mal eben aus dem Haushalt finanziert werden Man könnte die Oldenburger Fans motivieren in der Form einer Genossenschaft eigene Anteile zu zeichnen (crowdfunding) und damit vielleicht 2 – 3 Mio. zusammenbekommen. Selbst wenn die Stadt – neben dem Grundstück - noch einen Betrag von 8 Mio. drauflegen würde, würden immer noch rund 20 Mio. € fehlen. Dieser Betrag kann nur über Sponsoren der Oldenburger Wirtschaft aufgebracht werden.

Der Oberbürgermeister hätte deshalb zunächst alle in Betracht kommenden führenden Wirtschaftsbosse zusammenholen und dann in dieser Gruppe die Frage stellen müssen, ob ein neues Fußballstadion gewünscht wird und welchen Betrag die führenden Unternehmen beisteuern könnten. Das wäre die erste richtige Adresse für Krogmanns Fragestellung gewesen, erst danach macht es Sinn im Stadtrat darüber zu reden.

 

Hans-Henning Adler

Pressesprecher der Gruppe